Glossar
Hier finden Sie kurze und präzise Begriffserklärungen zu Fachbegriffen aus der Medienproduktion:
Antialiasing
Aliasing oder auch Aliasing-Effekt ist ein Begriff aus der Signaltheorie und beschreibt Fehler in der Signalanalyse, die auftreten, wenn die Abtastfrequenz des Signals geringer ist, als die halbe Signalfrequenz. In der Bildverarbeitung treten diese Fehler ebenfalls durch das pixelweise Abtasten von Bildern bei der Digitalisierung auf. Hier können z.B. Treppenstrukturen entstehen. Das Antialiasing beschäftigt sich mit der Minderung dieser Effekte.
Bildauflösung
Die Bildauflösung beschreibt bei Rastergrafiken die Anzahl der Rasterpunkte pro Maßeinheit. Sie wird bei Drucksachen in dpi (dots per inch, zu Deutsch: Punkte pro Zoll), und im digitalen Bereich in ppi (Pixel per inch) angegeben. Eine Umrechnung in das metrische System ist ebenfalls üblich (1 inch = 2,54 cm).
Barrierefreiheit
Wird etwas barrierefrei gestaltet, so hat es das Ziel, von Menschen mit Beeinträchtigung ohne weitere Hilfsmittel nutzbar zu sein. Dies bezieht sich sowohl auf bauliche Anlagen, Verkehrsmittel und technische Gebrauchsmittel, als auch auf Informationsunterlagen und Kommunikation. Eine Form der barrierefreien Gestaltung von Informationsmaterial stellt das barrierefreie PDF dar.
Camera ready
Camera-ready-Dokumente sind Dokumente, die vom Autor in druckfertiger Form geliefert werden.
CrossRef
CrossRef ist ein nicht-kommerzielles Netzwerk gegründet als Zusammenarbeit zwischen Verlegern, um Referenz-Verlinkungen für wissenschaftliche Literatur effizient und verläßlich möglich zu machen. Es handelt sich um eine Infrastruktur zur Verlinkung von Zitaten und die einzige vollständige Implementation des Digital Object Identifier (oder DOI)-Systems bisher. Das Hauptziel von CrossRef ist die Unterstützung bei der Entwicklung und kooperativen Nutzung von neuen und innovativen Technologien, um die wissenschaftliche Forschung zu beschleunigen und zu unterstützen. Das Ziel von CrossRef ist es, das Basisnetz der Verlinkung von Zitaten für die gesamte wissenschaftliche Forschung in elektronischer Form zu sein. CrossRef ist ein gemeinschaftlicher Referenz-Link-Service der als eine Art digitales Schaltbrett funktioniert. Es enthält keinen Inhalt als Volltext, sondern funktioniert mit Verbindungen über Digtal Object Identifiers (DOI), die Metadaten von Artikeln markieren, die von den beteiligten Herausgebern bereitgestellt wurden. Das Endresultat ist ein effizientes und skalierbares Verlinkungs-System bei dem ein Forscher durch Klicken auf ein Referenz-Zitat in einer Zeitschrift den zitierten Artikel erhält. (Nestor – Universität Göttingen)
Siehe auch www.crossref.org
Druckvorstufe
Sammelbegriff für alle Tätigkeiten, die notwendig sind, damit ein Werk gedruckt werden kann. Sie umfassen die Arbeitsbereiche der Texterfassung und -bearbeitung, der Reprographie und Bildbearbeitung, des Satzes, der Druckvorlagen- sowie der Druckformherstellung. Zum Schluss erfolgt die Imprimatur. (Das Buchwörterbuch, ISBN 3-89996-256-7)
ePublishing
ePublishing steht kurz für Electronic-Publishing und beschreibt die elektronische Bereitstellung verlegerischer Inhalte. Formen des ePublishing sind unter anderem: E-Books, digitale Nachschlagewerke, Online-PDF und E-Paper.
Fontstauchung
Moderne Satzsysteme versuchen, das Graubild einer Seite zu optimieren. Dabei werden in der Regel die Wortabstände verändert. Erlaubt man Trennungen, verbessert sich das Graubild schon erheblich. Aus typografischer Sicht sollte dabei aber beachtet werden, dass nicht zu viele Trennstriche aufeinander folgen.
Bei der Fontstauchung geht man noch einen Schritt weiter. Hierbei werden auch die Abstände zwischen den Zeichen verändert. Außerdem werden die Glyphen gestreckt bzw. gestaucht. Das Ganze passiert im Promille-Bereich und ist somit mit den bloßen Augen nicht sichtbar. Erst ab einer Vergrößerung von ca. 5000 % kann man diese Unterschiede gut erkennen.
Folgende Vorteile entstehen durch die Fontstauchung:
- Verbesserung des Graubilds
- Verringerung der Trennstellen
- Verringerung des Umfangs bei besserem Graubild
Hier ein Beispiel:
Geviert
Das Geviert ist die wohl wichtigste typografische Maßeinheit. Dieser Begriff stammt aus dem Bleisatz und bezeichnet ein quadratisches, nichtdruckendes Element, welches dieselbe Breite hat, wie die Kegelhöhe. Das Geviert wird heute noch als Einheit in der Typografie und in Satzprogrammen genutzt.
Hurenkind (Satzfehler)
Ist die letzte Zeile eines Absatzes zugleich die erste Zeile einer Seite, so wird diese als Hurenkind bezeichnet. Eine solche Zeile stört den Lesefluss und wirkt unästhetisch. Man vermeidet diesen Satzfehler und hält immer mindestens zwei Zeilen eines Absatzes beim Seitenumbruch zusammen.
ICC-Profil
Ein ICC-Profil ist ein Datensatz, der Informationen zum Farbraum eines Eingabe- oder Wiedergabegerätes enthält. Er wird im Farbmanagement genutzt. ICC steht für das International Color Consortium, welches sich mit der Standardisierung von Farbmanagementsystemen beschäftigt. Alternativ wird für den Begriff ICC-Profil auch der Begriff „Farbprofil“ genutzt.
JPEG
JPEG ist eine Norm zur Komprimierung und Kodierung von Bilddaten. Dies kann verlustbehaftet oder verlustfrei erfolgen. JPEG steht für das Gremium „Joint Photographic Experts Group“, welches den Standard entwickelt hat.
Korrekturzeichen
Korrekturzeichen werden zur einheitlichen Kennzeichnung inhaltlicher und formaler Korrekturen in Drucksachen und Texten genutzt. Sie werden in der DIN-Norm 16511 beschrieben. Durch die Vereinheitlichung wird die Verständlichkeit der Korrekturen gesichert.
Leichte Sprache
Leichte Sprache ist eine spezielle, geregelte Form der Sprache und Ausdrucksweise, die ein besonders leichtes Verständnis inneträgt. Das Regelwerk zur Verwendung der leichten Sprache wird vom Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben. Dieses Regelwerk enthält nicht nur Richtlinien bezüglich des Sprachgebrauchs, sondern auch Hinweise zu Typografie und Mediengebrauch.
Makrotypografie
Die Makrotypografie beschäftigt sich mit dem optischen Gesamteindruck einer Schriftsatzarbeit. Zur Makrotypografie zählen unter anderem: Format, Gestaltungsraster, Satzspiegel, Schriftgrad, Schriftfarbe und Schriftart.
Mikrotypografie
Die Mikrotypografie oder auch Detailtypografie befasst sich mit der Schrift und ihrer Anwendung selbst. Sie beeinflusst maßgeblich die Lesbarkeit eines Textes. Zur Mikrotypografie zählen z.B. Silbentrennung, Waisenkinder, Randausgleich, Laufweite und Zeilenabstand.
Normlicht
Als Normlicht bezeichnet man einen genormten Strahler mit einer bestimmten spektralen Strahlungsverteilungskurve. Das Normlicht dient der Abmusterung von Reproduktionsergebnissen unter standardisierten Lichtverhältnissen. Diese sind in der ISO-Norm ISO 3664 beschrieben.
OpenType
OpenType ist eine Erweiterung des Truetype-Formats. OpenType-Schriften beinhalten erweiterte Anpassungsmöglichkeiten, wie z.B. Varianten der Lettern. Besonders im Bereich der Handschriften sind die OpenType-Varianten von großem Interesse. Hier simulieren sie durch verschiedene Varianten der Lettern eine tatsächliche Handschrift, da auch beim handschriftlichen Schreiben nicht jeder Buchstabe jedes Mal identisch aufgezeichnet wird. Sie sorgen hier für Authentizität.
PDF steht für „Portable Document Format“. Ein PDF kann unabhängig von Betriebssystem und Software auf fast allen Systemen geöffnet und gelesen werden. Das vorgesehene Layout wird hierbei nicht verändert. Außerdem können PDF-Dateien interaktive Elemente enthalten.
Rastergrafik
Eine Rastergrafik setzt ein Bild aus vielen einzelnen Punkten bzw. Pixeln zusammen. Die Frequenz der Punkte muss so hoch gewählt werden, dass beim Betrachten keine einzelnen Punkte sichtbar sind. Rastergrafiken können nicht beliebig skaliert werden, da hier die einzelnen Punkte bzw. Pixel ebenfalls skaliert werden, was zu einem Qualitätsverlust führt.
Satzspiegel
Als Satzspiegel wird in der Typografie die Nutzfläche auf der Seite eines Buches, einer Zeitschrift oder anderen Druckwerken bezeichnet. Der Satzspiegel wird begrenzt durch die Stege, also durch die unbedruckten Abstände zwischen dem Satzspiegel und dem Rand. (Wikipedia, 8.8.2008)
Leider ist die Definition des Satzspiegels nicht ganz eindeutig. Zählen beispielsweise die Kolumnentitel mit zum Satzspiegel oder nicht? Dazu werden in der Literatur unterschiedliche Angaben gemacht.
Schusterjunge (Satzfehler)
Als Schusterjungen bezeichnet man die erste Zeile eines Absatzes, die gleichzeitig die letzte Zeile einer Seite ist. Dieser Satzfehler stört den Lesefluss und wirkt unästhetisch. Auch Schusterjungen vermeidet man durch das Zusammenhalten von mindestens zwei Zeilen beim Seitenumbruch.
ThinClient
Ein ThinClient ist ein kleiner Rechner, der nur als Eingabe-Ausgabe-Terminal fungiert. Der ThinClient ist in seiner Ausstattung sehr eingeschränkt. Häufig besitzt er keine Festplatte, nur geringen Arbeitsspeicher und einen relativ leistungsschwachen Prozessor. Mehr benötigt er auch nicht, da alle Programme auf einem entfernten Server ausgeführt werden. Zum ThinClient werden dann die Bildschirmdaten übertragen.
TrueType
TrueType-Schriften werden nicht aus einzelnen Pixeln aufgebaut, sondern werden mittels Ihrer Konturen generiert. Sie liefern also die Vorteile einer Vektorgrafik und sind uneingeschränkt skalierbar.
Vektorgrafik
Vektorgrafiken bestehen aus grafischen Primitiven, wie allgemein Kurven oder Linien, Kreisen und Polygonen. Sie haben gegenüber den Rastergrafiken den Vorteil, dass sie ohne Qualitätsverlust beliebig skalierbar sind.
XML (Extensible Markup Language)
Die Extensible Markup Language (engl. für „erweiterbare Auszeichnungssprache“), abgekürzt XML, ist eine Auszeichnungssprache zur Darstellung hierarchisch strukturierter Daten in Form von Textdateien. (Wikipedia, 8.8.2008)
Es existieren verschiedene Sprachen für die unterschiedlichen Anwendungsgebiete:
- DocBook
- XHTML (XML-konformes HTML)
- DiML (Dissertation Markup Language)
- MathML (Mathematical Markup Language)
- CML (Chemical Markup Language)
- SVG Grafiken (Scalable Vector Graphics)
- …
XML-Daten beschreiben nur die Struktur und enthalten keine Layoutinformationen. Der wesentliche Vorteil liegt hier bei der Validierbarkeit der Daten. Mit speziellen Programmen (Parsern) und einem Schema (Beschreibung der XML-Struktur) könnte zum Beispiel geprüft werden, ob die Adresse vollständig ist und die PLZ zur Stadt gehört.
Um XML-Daten zu formatieren, benötigen Sie noch einen Transformator (z.B. XSL‑ FO). Dieser interpretiert die XML-Daten und entscheidet anhand der Objektbeschreibung, wie dieses Objekt dargestellt werden soll. Als Ergebnis steht Ihnen dann eine formatierte Ausgabe (PDF, HTML, …) zur Verfügung.